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Bereits 1930 versuchte sich in Deutschland eine Country-Szene entsprechend der US-amerikanischen Musikimporte zu etablieren. Immer öfter wurden Cowboy-Stiefel und Cowboy-Hut getragen und galten als Sinnbild dieser Musikszene. Durch den Nationalsozialismus wurde die Country-Szene in Deutschland allerdings vollständig unterdrückt. Erst nach Beendigung des zweiten Weltkrieges und nachdem der Rock 'n' Roll in Deutschland Einzug gehalten hatte, begann die neue Country-Ära. In der BRD ebenso wie in der damaligen DDR gründeten sich immer mehr Country-Clubs, bei denen es nicht nur darum ging, Musik zu hören, sondern ebenso Musik zu erleben. Square-Dance war eine willkommene Ergänzung und schaffte eine weitere Verbindung zu den amerikanischen Idolen. Warum Country-Musik zur damaligen Zeit so beliebt war, lässt sich eventuell damit begründen, dass mit Cowboys und Indianern der Inbegriff von Freiheit verbunden wurde. Der Karl-May-Boom in den 1960er Jahren durch Karl May-Bücher, -Filme und -Freilicht-Veranstaltungen trug vermutlich dazu bei. Ein weiterer Grund - in der BRD - war vor allem die Besatzung der alliierten Streitkräfte. US-amerikanische Soldaten hatten die Country-Musik mit in ihre deutschen Radio-Stationen gebracht. Die Radiosender der stationierten US-amerikanischen Soldaten, wie AFN, waren daher für die aufkeimende Country-Anhängerschaft eine wichtige Informationsquelle.
Anfang der 1950er Jahre stand Elvis Presley im Mittelpunkt; Buddy Holy, Jerry Lee Lewis sowie Bill Haley sorgten für Stimmung und schufen ein völlig neues Musikverständnis. Die Country-Musik wurde dabei wieder komplett in den ländlichen Raum verdrängt. Aufgrund dieser Entwicklung wurde von der amerikanischen Musikindustrie ein erneuter Versuch gestartet, die Country-Musik wieder in den Vordergrund zu rücken. Als stilistisches Mittel wurde die Pop-Musik genutzt. Geigen und Fiedel, die sehr an die ländliche Region erinnerten, wurden durch Studiomusiker ersetzt. An den Mainstream angelehnt wurde 1955 der Nashville-Sound als Antwort auf den Rock 'n' Roll kreiert. Ein weiterer Aufschwung gelang im Jahr 1955 als die heutige Country-Legende Johnny Cash die Musikbühne betrat. Auf die Entwicklung des Mainstreams der Nashville-Sounds reagierten viele Country-Musiker mit originären Country-Sounds. Als Wegbereiter für die ursprünglichen Sounds der Country-Musik gilt Merle Haggard. In den 1970er Jahren gelang es ihm, mit seinem Lied "Oakie from Muskogee" eine Gegenströmung gegen den Nashville-Sound und somit gegen den Mainstream loszutreten. (Der Musiker und Co-Writer für diesen Song, Roy Edward Burris, verstarb am 19.04.2011 im Alter von 79 Jahren.) Ermutigt durch die männliche Riege der Country-Musiker stiegen vermehrt wieder Frauen in dieses Metier ein. Vor allem Dolly Parton feierte in den 1960er Jahren große Erfolge. Auch wenn ihre Musik eher an Schlager als an Country-Musik erinnert, schafften Musiker wie Patsy Cline, John Denver und Olivia Newton-John einen Durchbruch mit dieser Musikrichtung.
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